Wer bin ich? Was mach ich?


Was weiss ich schon wer ich bin! Gerne mache ich dieser philosophischen Koketterie gebrauch, um die Frage nicht beantworten zu müssen. Denn darin hat m.M.n die Postmoderne Recht gehabt: von mir gibt es zahlreiche Versionen, wie soll ich entscheiden wer ich wirklich bin?

Ich habe Philosophie studiert (lic.phil. = MA, Philosophy), war viele Jahre Klubschullehrer (Deutsch als Fremdsprache, Englisch), Lehrer für Mittelschulen, Filmenthusiast, Museumgänger, Genauleser, Velofahrer, Genossenschaftler, Hobbyfussballer und Hobbykletterer… aber letztlich ein Mensch der sich über die zahlreichen kleinen Glücksmomente im Alltag erfreut.

 

Warum eine Deutschwerkstatt?

Zahllosen Unterrichtsabende an der Migros Klubschule habe ich mich mit dem Deutschlehrmittel rumgeschlagen. Ich merkte immer mehr, dass diese Lehrbuchdidaktik mir eher die Motivation geraubt hat, als Lust zum Unterrichten gemacht hat. Die spannenden Aktivitäten waren immer diejenigen ausserhalb des Schulbuches! Nicht nur macht das mehr Spass, die Dinge die man lernt, kann man auch viel besser behalten! Warum nicht einfach das Schulbuch ganz weglassen?

Ich merkte auch schnell wie unterschiedliche Bedürfnisse Teilnehmer:innen haben. Zuviel Zeit beschäftigen sich die Teilnehmer:innen mit etwas für sie Irrelevantem. Ganz besonders wird eine der effizientesten Übungen aus Zeitmangel (im Unterricht aber auch zu Hause) immer verschoben und vergessen: das Schreiben von Texten. Dies möchte ich jetzt anders machen.

 

Warum Philosophie?

Manchmal frag ich mich, warum die Menschen nicht mehr über das Leben nachdenken. Denn: Was gibt es wichtigeres im Leben als das Leben? Die berechtigte Frage wäre also eher: Warum keine Philosophie? Warum betreiben nicht alle Menschen Philosophie? Dann merke ich wie das Nachdenken müde macht, wie man in Sackgassen gerät und nicht mehr rauskommt. Schliesslich unterbricht man das Nachdenken, und nimmt das Fragen nicht mehr auf. Denn wenn man nur genug lange wartet verkrümeln sich die Fragen in den Hintergrund. Man findet sich im Alltag wieder und gewöhnt sich daran, dass noch offene Fragen sind. Und dann auf einmal springen einen die Fragen doch wieder an! Und ich bin sicher: ich bin nicht der Einzige! Wir alle wollen doch wissen, warum etwas ist und nicht nichts. Was wollen wir eigentlich auf der Erde? Was haben wir für Zukunftsbilder und was sollen, müssen oder dürfen wir eigentlich! Sich mit philosophischen Fragen zu befassen kann uns Irrwege und Täuschungen bewahren und uns darüber bewusster machen um was es eigentlich ankommt im Leben.

Im Leben begegnen wir so vielen spannenden Fragen, wenn wir uns nur aus diesen Sackgassen heraustrauen, und die Dinge hinterfragen, die wir für selbstverständlich halten. Doch dies können wir nicht alleine. Immer häufiger reflektieren sich unsere Meinungen in «Echochambers». Mehr als zuvor brauchen wir echte Gesprächspartner; reale oder solche die konserviert sind in Texten, Filmen, Interviews, Theater und Kunst.

Philosophieabende sind momentan nicht geplant. Bei Interesse dürfen Sie mich aber jeder Zeit kontaktieren.

-> Deutschwerkstatt

Warum Textildesign? (-> Sillyrecycling)

Vor rund 10 Jahren, als ich keinen passenden Rucksack gefunden habe, der meinen Vorstellungen von gutem Design, Nachhaltigkeit und Funktionalität entsprach, habe ich kurzerhand einen selbst genäht, und zwar aus Ziegenleder. Überrascht vom positiven Resultat, von den Reaktionen und der Langlebigkeit meines Rucksackes, habe ich mich überzeugen lassen auch für andere zu nähen. Ja natürlich, das Nähen braucht viel Zeit und ist nicht gerade günstig, aber der Aufwand lohnt sich. Denn es macht unheimlich Spass schöne Sachen zu entwerfen und erfolgreich umzusetzen!

Heut zu Tage gilt Handarbeit als „Luxus“. Totaler Quatsch, und schade eigentlich. Denn das lateinische Wort  «Luxus» bedeutet verrenkt, aber auch Überfluss, also etwas das «drüber» oder «zuviel» ist, und zwar im Sinne von masslos. Der tägliche Verbrauch an Ressourcen und das Anhäufen von ungebrauchter Billigwaren ist doch der wahre Luxus (im Sinne von Überfluss), nicht aber ein gut gemachtes Handwerksprodukt.

Wir haben leider etwas das Bewusstsein für den Wert von Handwerksarbeit verloren. Vergessen Sie nicht wie wertvoll früher zum Beispiel ein Paar Schuhe waren (verglichen mit den damaligen Löhnen!), und wie sehr man darauf Acht gegeben hatte. Warum hat man früher Hosen und Taschen geflickt? 

Es ist mir sehr ein grosses Anliegen, dass meine Produkte langlebig sind. Sollte dennoch einmal eine Naht reissen, bin ich dankbar, wenn Sie mir das mitteilen. Selbstverständlich flicke ich für Sie! Bei Qualitätsmängeln gratis, bei Eigenverschulden für ein kleines Entgeld – versprochen!

Meine Textilprodukte sind garantiert fair produziert (bei mir zu Hause) und ich verarbeite wenn möglich ökologisch vorteilhafte (Recycling), langlebige und wenn ich finde «lokale» Produkte (z.B. riri-Reissverschlüsse).

Recycling von Gleitschirmen

Da es in der Schweiz schwierig war, und immer noch schwierig ist Stoffe in Bio- oder Fairtrade Qualität zu kaufen, begann ich zu experimentieren. Dabei haben es mir vor allem ausrangierte Gleit- und Notschirme angetan. Schnell merkte ich, dass diese zwei Stoffe grossartig sind: neben der Ästhetik sind sie extrem leicht, auf ein Kleinstmass faltbar, reissfest, und häufig in intensiven Farben. Sie sind perfekt für den Alltag. Sie sind  halb-transparent, leicht glänzend, haben einen guten Griff (Gleitschirmstoff recht fest, Fallschirmseide «geschmeidig»), und haben eine schöne Struktur die ausschaut wie Häuschenpapier (Ripstop). Besonders toll ist, dass man noch die Spuren vom Erstgebrauch als Fluggerät sieht! Da sind alte Nähte und Verstärkungen drin, und ab und zu kleine Flecken. Dies sind keine Defekte (solange der Stoff seine Funktion erfüllen kann), sondern Spuren die auf die Vergangenheit verweisen und dem Produkt eine gewisse Tiefe geben.

für Fragen und Anregungen: Kontakt